Vegan auf Island
Als Veganerin nach Island reisen? Wie vielfältig und wie teuer ist das? Findet man in Restaurants und Cafés etwas? In diesem Blogartikel teile ich all meine Erfahrungen mit euch, damit ihr bei eurer Islandreise bestens vorbereitet seid. Du hast nicht vor, nach Island zu reisen? Dann kannst du hier wertvolle Tipps für andere Reisen mitnehmen und deinen Horizont erweitern.
Traditionell isländische Gerichte stecken voller tierischer Produkte. Ob fermentierter Hai, Skyr oder Lamm. Wirklich vegan ist davon also nichts.
Aus diesem Grund trat ich die Reise eher mit gemischten Gefühlen an. Ich stellte mich darauf ein, dass es keine besonders große Auswahl an veganen Produkten geben wird und auch Cafés sowie Restaurants kaum etwas zu bieten haben werden. Gut, dass auch Grundnahrungsmittel satt machen!
Vorbereitung
Für mich dürfen Snacks für die Tasche auf keiner Reise fehlen. Um hier ausgestattet zu sein, nahm ich mir Kekse und Müsliriegel aus Deutschland mit.
Bei einer veganen Ernährung ist es wichtig, bestimmte Nährstoffe wie Vitamin b12 und Omega-3-Fettsäuren zu supplementieren. Meine Supplements kamen deshalb ebenfalls in den Koffer.
Empfehlenserte Discount-Kette
Angekommen auf Island, kauften wir bei der Discount-Kette Bonus* ein. Und was soll ich sagen? Ich wurde positiv überrascht: Vegan-freundicher geht es kaum noch!
Denn schnell bemerkte ich kleine Symbole auf den Produktschildern, die Auskunft über das Produkt lieferten. Kategorien waren beispielsweise:
- Vegan
- Glutenfrei
- Regional
- Ohne Zuckerzusatz
Hat man sich erst einmal an dieses System gewöhnt, ist das Einkaufen sehr entspannt und man spart sich sehr viel Zeit.
Leider muss ich aber dazu sagen, dass nicht alle veganen Produkte auch ein veganes Symbol auf dem Preisschild tragen. Vereinzelt bemerkte ich auch, dass vegan gelabelte Produkte in Wirklichkeit nicht vegan waren. Deshalb ist es teilweise leider doch noch notwendig, die Zutatenliste zu übersetzen und wachsam zu sein. Hilfreich sind die Kennzeichnungen aber trotzdem. Vegane Labels auf den Produkten selbst gibt es hier übrigens selten.
Von diesem Discounter rate ich euch ab
Für den zweiten Einkauf besuchten wir einen anderen Discount-Markt. Dieser war hinsichtlich veganer Produkte und dessen Beschilderung leider nicht gut aufgestellt. Deshalb empfehle ich euch immer bei Bonus* einzukaufen, falls das möglich ist.
Veganer Shop- ein echtes Paradies
In der Nähe der Hauptstadt Reykjavik gibt es einen veganen Shop, wo die Auswahl an veganen Produkten riesig ist. Auch hier sind viele Produkte sehr teuer, weshalb ich nur wenige Ersatzprodukte gekauft habe. Seid ihr aber bereit mehr Geld auszugeben, könnt ihr euch auf viele besondere Produkte, wie beispielsweise veganes Fischfilet, freuen.
Aufgefallen ist mir auch, dass es hier viele Marken gibt, welche ich aus Deutschland nicht kenne. Glaubt mir, das ist ein echtes veganes Paradies! Schaut dort unbedingt vorbei, wenn ihr in der Nähe seid.
Ein grosses Problem: Die Qualität von Obst und Gemüse
Wirklich frische Lebensmittel sind auf Island kaum vorhanden. Ich kaufte eine teure Paprika, welche von Außen sehr frisch aussah. Noch am selben Tag wollte ich sie verwenden und machte dabei eine nicht ganz so schöne Entdeckung: Innen war sie vollkommen verschimmelt! Mir blieb keine andere Option, als sie zu entsorgen. Es ist frustrierend, teures Obst und Gemüse zu kaufen, welches sich beim Anschnitt als nicht mehr genießbar herausstellt.
Vermutlich liegt die Ursache dafür in den langen Transportwegen, da auf Island selbst kaum etwas angebaut werden kann. Island erwirtschaftet überwiegend Fisch- und Wollprodukte. Eine vollwertige, vegane Ernährung ist auf Island also echter Luxus.
Unterwegs vegan
Ihr habt Sorge, dass ihr in Restaurants, Cafés oder kleinen Shops nichts veganes findet?
Die Angst kann ich euch nehmen, denn die Isländer sind hier sehr breit aufgestellt. Tatsächlich gab es kaum einen Ort, wo es keine vegane Option gab. Meiner Einschätzung nach, ist der Veganismus hier deutlich besser vertreten als in Deutschland. Ihr müsst allerdings mit Aufpreisen für vegane Speisen rechnen.
Preise
Island ist ein Land mit hohem Preisniveau, da fast alles importiert werden muss. So kommt es, dass Obst und Gemüse vergleichsweise teuer sind. Hier ein paar Preise:
- Wrap aus dem Kühlregal kostete 1000 Kronen (6.50€)
- Vegane Wurst und Käsealternativen starten bei 500 Kronen (3.30€), gehen aber auch schnell auf 1000 Kronen (6.60€) hoch
- Die günstige Hafermilch (Oatly*) kostet 320 Kronen (2,13€)
- Vegane Fischalternative von Vegan Zaestar* kostet 1500 Kronen (10€)
- Vegane Mayo startet bei 500 Kronen (3.30€)
- Vegane Tiefkühlpizza startet bei 800 Kronen (5.30€)
Tatsächlich sind hier einige Ersatzprodukte nicht teurer, als die tierischen Produkte. Pizza oder Mayo sind in veganer Option jedoch teurer als die nicht vegane. Vegane Selbstversorgung ist preislich insgesamt aber kein Problem. Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis findet ihr übrigens bei vielen TK Gemüsemischungen oder Fertiggerichten.
Wirklich teuer wird es erst beim Essengehen, denn da starten die günstigsten Restaurants erst bei 2000 Kronen (13€). Ein Cappuchino im Café kostet in der Regel 750 Kronen (5€).
Spartipp
In Reykjavik gibt es ein Ikea*, wo ihr für nur 896 Kronen (6€) sehr leckere vegane Kötbullar inklusive Getränk bekommt. Lasst euch diese Gelegenheit also nicht entgehen, wenn ihr in der Nähe seid.
*unbezahlte Werbung wegen Markennennung
Ich bin Amelie
Follow me
0 Kommentare